Eichstätt liegt mitten im Naturpark Altmühltal und ist die kleinste Universitätsstadt Europas mit knapp 13.800 Einwohnern.Geographisch liegt Eichstätt in der Mitte Bayerns zwischen München und Nürnberg im überwiegend ländlichen Bereich. Die Physikalische Therapie entsprach in vielerlei Hinsicht nicht mehr den Anforderungen und so entschloss man sich für eine Renovierung, denn man wollte sich den Wettbewerb stellen. Angedacht waren eine neue Möblierung, etwas Farbe und neue Bezüge für die Therapieliegen. Bereits nach der Bestandsaufnahme und den ersten konzeptionellen Entwürfen wurde deutlich dass wesentlich mehr gemacht werden muss. In der bisherigen Einrichtung befand sich der Empfang am Ende des Flures und die Kabinen waren klein und ineinander verschachtelt. Hinzu kommt, dass die einzelnen Behandlungskabinen lediglich durch aufgestellte Trennwände und Vorhänge von einander getrennt waren. Eine angemessene private Diskretion war nicht vorhanden. Die Beleuchtung war nur zweckmäßig ausgelegt und in Teilbereichen viel zu dunkel. Was aber waren die Ziele?
– Mit dem ersten Eindruck überzeugen. – Der Empfang ist nicht nur repräsentatives Aushängeschild Ihrer Praxis sondern auch ein funktionaler Arbeitsplatz.
– Eine individuelle Einrichtung die den Erfolg der Praxis widerspiegelt und fördert, nicht zuletzt indem sie sich positiv auf Engagement und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter auswirkt.
– Ein Farb-, Material- und Lichtkonzept welches die Kunden aktiviert, positiv stimmt und Ängste nimmt. Gerade auf dem Weg zur Genesung ist ein freundliches und motivierendes Umfeld wichtig.
– Den Wünschen und Anforderungen der Kunden gerecht werden, denn viele vergleichen heute bereits sehr kritisch wo Ihnen das schönstes Ambiente und der beste Service geboten wird. – Nicht nur der Privatpatient.
Die bestehende Infrastruktur wurde komplett ausgebaut und nichttragende Wände entfernt. Es ergab sich eine Nutzungsfläche von 590 qm für ein neues Raum- und Funktionskonzept. Die neue Gliederung der einzelnen Flächen wurde übersichtlich und klar den Funktionen zugeordnet. Gegenüber vom Empfang gibt es nun eine freundliche Wartezone mit Getränken und Flachbildschirm. Im rückwertigen Empfangsbereich befinden sich die Personalumkleiden mit WC und der Personalaufenthalt. Über den Hauptflur haben die Kunden direkten Zugang zu den Umkleideräumen mit Duschen, WC und abschließbaren Garderobenschränken. Diese Räume sind ebenfalls Barriere – freundlich gebaut so dass eine uneingeschränkte Nutzung auch für Menschen mit Einschränkungen möglich ist. Die Funktionsräume wurden farblich auf den Therapiebereich abgestimmt und die Hauptfarben der Praxis sind Braun (Bodenbelag) und Grün (Möblierung Empfang und Flur). Der braune Bodenbelag im Flur hat eine rustikale Holzstruktur, strahlt Wärme aus und vermittelt ein wohnliches Ambiente. Die apfelgrüne Möblierung am Empfang und in den Flurbereichen wirkt harmonisierend. Apfelgrün steht für Lebenskraft und Frische in der Praxis. Das Beleuchtungskonzept im Flur ist in zwei Teile gegliedert. Ein abgehängtes Lichtband schafft die Grundbeleuchtung und dient als Leitsystem in dem es dem Flurverlauf folgt. Übergoße Einbauleuchten im Bereich der Wartezonen vermitteln den Eindruck man blickt in den Himmel und verleiten zum Träumen. Die Beleuchtung ist dimmbar und macht je nach Jahres- und Tageszeit unterschiedliche Lichtstimmungen bzw. Raumstimmungen möglich. Die Zugangstüren zu den einzelnen Kabinen und Räumen haben überdimensionale Schriftzüge oder Nummern und übergroße Stangengriffe aus Edelstahl.Diese Symbolik steht für Kraft und soll die Patienten für die anstehenden Übungen motivieren.
Der Geräteraum ist sachlich, zum Thema passend, gestaltet. Hier dominieren Stahl und Blautöne das Farbkonzept. Das Beleuchtungssystem ist so angebracht dass es zu keiner Blendung, auch nicht über die Spiegel, kommt. Die Leuchten – Abdeckung ist mit einer orange Folie hinterlegt die ein sehr warmes und angenehmes Licht auf die Wände abgibt. Der Fangoraum ist in den Hauptfarben und funktional gestaltet. Weiß und Blau der Ausdruck für Luft und Sauerstoff, sachliche Frische und Reinheit. Das sind die Farben der Atemtherapie. Satinierte Glaselemente in Blau, die durch Downlights vom Flur angestrahlt werden, geben dem Raum einen besondere Stimmung und die sachlich weiße Möblierung unterstütz dieses Szenario. Im Gymnastikraum ist man aktiv und in Bewegung. Fruchtige, aktive Farben und ein spezieller odenbelag sind hier vorhanden. Satinierte Glaselemente in Gelb erlauben einen kleinen Einblick, lassen die Aktivität erkennen. Gelb steht für Lebendigkeit und Freundlichkeit. Die einzelnen Kabinen und Wellnessräume zeichnen sich nicht nur durch die unterschiedliche Beleuchtung aus, sondern man hat bei den Farben auch die Geschlechter beachtet. Übergroße Glasschiebetüren ermöglichen den Eintritt in die jeweilige Kabine die zueinander durch raumhohe Wände voneinander getrennt sind. Aus hygienischen und akustischen Gründen haben wir diese Wände mit dekorativen Platten beplankt. Im Wasser wird nicht mehr viel therapiert, aber neue Aufgaben wurden gefunden. Grün und Rot sind hier die Farben. Eine Lichtvote die dem Becken folgt schafft blendfreies und ein angenehmes Licht. Rot steht für kraftvoll, anregend und Leidenschaft. – Hier verweilt man gerne oder wird aktiv. Die gesamte Maßnahme wurde termingerecht und mit einem zufriedenen Auftraggeber fertiggestellt.
Konzeption und Gesamtplanung H3.